Resumée zum Juni- 🚍-Stammtisch mit Fr. Strohkirch (BDO) und Hr. Rabl (LBO)
Bevor der Stammtisch in die Sommerpause geht, wurden letzten Dienstag wieder spannende Themen diskutiert.
Erneut nahmen sich Fr. Strohkirch vom BDO und Herr Rabl vom LBO die Zeit, um mit uns über aktuelle Themen zu sprechen. Wir haben die daraus gewonnenen, neuen Erkenntnisse zum 9 Euro Ticket, dem Dieselpreis sowie den geplanten Bus-Demos in aller Kürze zusammengefasst:
Resumée zum Juni- 🚍-Stammtisch
Dieselpreis: Bus-Demos als letzte Instanz
Weiterhin beschäftigen die Mehrkosten durch die gestiegenen Spritpreise die sich nach der Pandemie gerade wieder erholende Busbranche.
Laut Frau Strohkirch und Herrn Rabl ist die finanzielle Unterstützung vom Bund durch die 2,5 Mrd Euro Zusage des Verkehrsministers Wissing bereits gesichert.
Nur durch die komplizierten Mechanismen in Deutschland ist es bisher nicht bei den Ländern beziehungsweise bei den zuständigen Verkehrsverbünden angekommen.
Auch hier war man sich einig, dass die Zeit drängt, da sich die Kosten beim ÖPNV Busunternehmer täglich erhöhen.
Es bleibt zu hoffen, dass es bei der Ankündigung des Buskorsos bleibe und alle Busunternehmen ihre rückständigen Forderungen zeitnah erstattet bekommen.
Alternative: Steuerrückerstattung
Laut Herrn Rabl sei es wichtig, die Ampel-Koalition mit überlegten Forderungen „abzuholen“ und auf die Relevanz des Busses in puncto Nachhaltigkeit auf allen Ebenen aufzubauen.
Beispielsweise schlägt Rabl eine Steuerrückerstattung wie in der Landwirtschaft üblich, vor.
Auch der ÖPNV leiste wertvolle Dienste für die Allgemeinheit. Deswegen ist es nach europäischem Recht bereits möglich eine höhere Rückerstattung für den ÖPNV zu fordern. Mit 14 Cent anstatt der aktuell gewährten 5 Cent pro Liter wäre den Unternehmen bereits geholfen. Denkbar wäre jedoch auch eine, an die Regelung in der Landwirtschaft angelehnte Dieselrückerstattung von 20 Cent pro Liter
Ein großer Vorteil sei, dass die Rückerstattung auf diesem Weg nur den Betrieben zusteht, welche auch die Leistung für die Allgemeinheit erbracht haben.
9 Euro Ticket- Auswirkungen auf die Branche
Erst genaue Auswertungen im Herbst werden zulassen, konkrete Bilanz zu den Auswirkungen des 9 Euro tickets auf die Busbranche zu ziehen. In der Gesprächsrunde wurden bereits einige Prognosen aufgestellt.
Das 9 Euro Ticket des Bundes führe vor allem bei touristischen Fahrten zu einem vermehrten Fahrgastaufkommen. Demnach konzentriere sich der Ansturm eher auf die Schiene anstatt den Bus. Fr. Strohkirch berichtetet aus Berlin, dass in den Städten auch die Busse gut gefüllt waren.
Für Berufspendler mache das 9 Euro Ticket den ÖPNV gerade in den Ballungsräumen attraktiv. In Flächenländern wie Bayern, so auch Herr Rabl, ist dieser aufgrund der Lücken im Verkehrsnetz kurz- und mittelfristig nicht konkurrenzfähig zum PKW.
Eine Nachteil für die Branche prognostiziert Rabl durch den Ausfall von Gelegenheitsfahrten (Schulausflüge etc.) durch das 9 Euro Ticket des Bundes. Zudem erhöhen ausstehende Ausgleichszahlungen an die Busunternehmen den finanziellen Druck.