Wachstumschancen des Bustourismus in Bayern: Erkenntnisse vom Workshop in München
Am 20. Februar 2025 fand im Rahmen der Reisemesse F.r.e.e. in München der Workshop „Wachstumschancen des Bustourismus in Bayern“ statt. Organisiert vom LBO Bayern, bot die Veranstaltung spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven des Bustourismus.
Positive Marktentwicklung und steigende Zahlen
Vor dem Workshop besuchten wir verschiedene Kunden und Akteure der Branche, darunter Slowenien Tourismus, das eine bemerkenswerte Steigerung der Übernachtungen aus Deutschland von 29 % zwischen 2019 und 2024 verzeichnen konnte. Auch in Altötting bestätigt sich der stetig wachsende Bustourismus-Trend.
Nicht nur die Reiseziele, sondern auch Busunternehmen wie Scharf Reisen, Marx Reisen, Leitner Reisen und Stanglmeier Reisen sind optimistisch, was das Jahr 2024 anging, und blicken mit Zuversicht auf 2025.
Qualität und neue Trends im Bustourismus
Ein weiteres Indiz für die positive Entwicklung im Busreisebereich ist die Flottenmodernisierung: Geldhauser Reise- und Linienverkehr erhält im März vier neue Setra 2+1 Sitzer. Dieses Modell entspricht dem steigenden Trend zu hochwertigem Komfort und ist besonders attraktiv für Alleinreisende, die sich mehr Privatsphäre wünschen.
Die Fahrer selbst sind mit Leidenschaft dabei: Wolfgang von Marx Reisen, der auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückblickt, erzählt begeistert von den beeindruckenden Reisen und Erlebnissen, die er im Laufe der Jahre sammeln durfte. Busreisen bieten eben nicht nur Komfort, sondern auch unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse.
Elektromobilität auf dem Vormarsch
Ein zentraler Punkt des Workshops war der Vortrag von Heinz Kiess von MAN, der sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich elektrischer Reisebusse befasste. Die Hersteller forcieren die Umstellung auf E-Mobilität, nicht zuletzt aufgrund neuer EU-Richtlinien: Ab 2030 müsste ein Hersteller für einen Dieselreisebus eine Strafzahlung von rund 250.000 € leisten. Damit rückt die Klimaneutralität in greifbare Nähe.
Die Bushersteller bieten mittlerweile eine Garantie von 12 Jahren auf Elektrobusse, was für eine sichere Planung und langfristige Investition spricht. Besonders in anderen EU-Ländern gibt es bereits starke Fördermaßnahmen für die Elektromobilität. In Österreich etwa dürfen Bergbahnen ihren Strom für das Laden von E-Reisebussen bereitstellen, was deren Nutzung noch attraktiver macht.
Zukunftsperspektiven: Wachstum und Nachhaltigkeit
Eine Studie des dwif (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) untermauert die positiven Aussichten für den Bustourismus. In den kommenden sechs Jahren werden bis zu 14 Millionen neue Rentner in Deutschland erwartet – eine Kernzielgruppe für Busreisen. Zudem ist der Reisebus das umweltfreundlichste Verkehrsmittel im Tourismus, was die steigenden Klimaschutzanforderungen erfüllt.
Ein weiterer Trend zeichnet sich in Großstädten ab: Viele Metropolen planen, künftig nur noch Elektrobusse in ihre Stadtzentren zu lassen. Das bedeutet, dass sich auch Reiseveranstalter und Busunternehmen an diese neuen Vorgaben anpassen müssen.
Der Bustourismus ist auf Wachstumskurs
Der Workshop hat eines deutlich gemacht: Der Bustourismus hat eine klare Zukunft und bietet zahlreiche Wachstumschancen. Sowohl Unternehmen als auch Destinationen profitieren von der steigenden Nachfrage und den technologischen Entwicklungen. Mit nachhaltigen Mobilitätslösungen und attraktiven Angeboten wird der Bustourismus auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil der Reisebranche bleiben.