Lindau (B) – Lindau und die Region werden zum Gartenstrand. Vom 20. Mai bis zum 26. September findet in Lindau, Scheidegg, Weiler und Schlachters die Bayerische Gartenschau 2021 statt. Das Zentrum der Gartenschau liegt auf der Hinteren Insel in Lindau. Eine Woche vor Eröffnung und pünktlich nach den Eisheiligen sind die Blumen und Pflanzen auf dem Lindauer Gartenschau-Gelände eingezogen. Der Gärtner Thomas Gruber von der Gärtnerei Förth hat die ungefähr 10.000 Sommerblumen mit seinem Team drei Tage lang eingepflanzt. Doch die Blumen sind nur ein Aspekt dieser Gartenschau, die weniger auf spektakuläre Attraktionen, als auf langfristige Effekte setzt. Exakt so, wie es seit der ersten bayerischen Gartenschau 1980 in Neu-Ulm gilt: Gärtnerische Attraktionen sollten die Keimzelle für Infrastruktur-Projekte bilden, die auf Jahre hinaus Früchte für die Bürger tragen. „Das ist in Lindau vorbildlich gelungen“, sagt Claudia Knoll, Geschäftsführerin der Gartenschau in Lindau. Und: Die eigentliche Attraktion ist der Ort. Die beeindruckende Kulisse aus Bodensee und Bergpanorama wird durch den „Gartenstrand“ noch eindrücklicher erlebbar. Leicht erreichbar ist das Gelände mit Bahn und Schiff ohnehin. Deshalb empfiehlt Knoll auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, denn direkt am Gelände gibt es keine Parkplätze. Der Gartenstrand ist das Motto, dass alles zusammenhält. Den neugeschaffenen Bürgerpark, der da grünt, wo vorher ein grauer Parkplatz dafür sorgte, dass weder die Weite der Anlage noch der Zauber der alten Bäume nicht mehr erlebbar war. Zum Gartenstrand gehören die neuen Spielplätze und die sonnigen Uferstufen, aber auch der Skatepark oder der „Schützinger“, eine Art Markt mit regionalen Köstlichkeiten und Handwerksprodukten. Der Schützinger ist nach Heinrich Schützinger benannt, dem ehemaligen Bürgermeisters Lindaus, der im Pulverturm sogar eine Sommerresidenz hatte. Das Prinzip des Schützingers steht exemplarisch für die Idee der Gartenschau.
„Sie ist eine Schau von Lindauerinnen und Lindauern für Lindauerinnen und Lindauer, sowie deren Gäste“
, sagt Meinrad Gfall, ebenfalls Geschäftsführer der Gartenschau. Dazu kommen zahlreiche Akteure aus der Region. Die Gartenschau bot den Rahmen, gefüllt haben ihn viele Initiativen, Vereine und Glaubensgemeinschaften aus der Region. Zuletzt ließ sich sogar die international renommierte Fotografin und Künstlerin Herlinde Koelbl vom Charme des Gartenstrandes überwältigen. Erstmals zeigt sie ihre Fotografien unter freiem Himmel. Für die gebürtige Lindauerin ein Wagnis, wie sie zugibt, aber ein gelungenes. Die Porträts aus der Reihe „Faszination Wissenschaft“ waren bislang nur in internationalen Topmuseen zu finden. „Wichtig ist uns, neue Perspektiven auf die Stadt und die Region zu ermöglichen“, sagt Gfall, während er im Schatten eines majestätischen Mammutbaumes steht. Deshalb beschränkt sich die Schau nicht auf die Hintere Insel, sondern veredelt die gesamte Stadt.
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