Neuer Schwung im Ostdeutschen Tourismus: Einsichten vom OSV-Tourismusforum und dem Sparkassen-Tourismusbarometer 2024
Beim Pre-Opening der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Potsdam präsentierte der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) die neuesten Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometers, die einen bedeutenden Aufschwung für den Tourismus in Ostdeutschland und darüber hinaus signalisieren.
Tourismus an der Spitze der Konsumprioritäten
Die Deutschen legen großen Wert auf ihre Urlaubsreisen, die direkt nach Lebensmitteln und vor Wohnungseinrichtungen auf ihrer Konsumliste stehen. Diese ungebrochene Reiselust wird durch einen Anstieg der Übernachtungszahlen im Jahr 2023 bestätigt: Ostdeutschland verzeichnete ein Plus von 5,4 Prozent, während deutschlandweit ein Anstieg von 8,1 Prozent zu beobachten war. Einzig die Tagesreisen verzeichneten einen leichten Rückgang, was auf eine allgemeine Konsumzurückhaltung hinweist.
Der Ruf nach einem neuen Denkansatz im Tourismus
Ludger Weskamp, Geschäftsführender OSV-Präsident, hebt hervor, dass trotz bewussterem Konsum die Priorität für Reisen hoch bleibt. Er fordert ein Umdenken im Tourismus, mit einem Fokus auf nachhaltige Transformation – nicht als vorübergehenden Trend, sondern als Investition in die Zukunft.
Positive Entwicklungen quer durch die Bundesländer
Alle fünf ostdeutschen Bundesländer übertrafen 2023 die Übernachtungszahlen des Vorjahres, wobei Sachsen mit 19,9 Millionen Übernachtungen und einem Anstieg von 10,9 Prozent im Vergleich zu 2022 herausstach. Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern folgten mit ebenfalls starken Zahlen.
Gästezufriedenheit und Freizeitwirtschaft im Aufwind
Die Gästezufriedenheit in Ostdeutschland hat sich weiter verbessert und nähert sich dem Niveau vor der Corona-Pandemie an. Parallel dazu erlebte die Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Ostdeutschland einen Besucheranstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei Kulturangebote den größten Zuwachs verzeichneten.
Moderate Preisentwicklung trotz Herausforderungen
Trotz der Herausforderungen durch Kosten- und Preisentwicklungen blieben die Preissteigerungen in der Hotellerie und Freizeitwirtschaft mit etwa 3 Prozent moderat und deutlich unter der Inflationsrate.
Die Zukunft gestalten durch Investitionen
Investitionen sind entscheidend für die Zukunft der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Die meisten Unternehmen planen, in den nächsten drei Jahren signifikante Beträge zu investieren, vorrangig in die Instandhaltung. Allerdings besteht bei vielen ein Investitionsstau, der die Gästezufriedenheit beeinträchtigen könnte.
Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erfolg
Nachhaltige Transformation wird als zentraler Treiber für die Zukunft gesehen. Die Bereitschaft der Gäste, mehr für nachhaltige Angebote zu bezahlen, spiegelt den wachsenden Wert dieses Ansatzes wider. Nachhaltigkeit wird nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal, sondern als integraler Bestandteil des unternehmerischen Handelns betrachtet.
Die Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometers 2024 zeigen eine dynamische Entwicklung des Tourismussektors, mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Investitionen in die Zukunft. Dieser positive Trend bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Branche, um sich auf nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg einzustellen.